Die Preise für Benzin und Diesel sind gestiegen und werden weiter steigen. Das ist die Zwischenbilanz nach der Steuersenkung. Die verpufft in katastrophaler Gänze. Und sie ist ein weiteres alarmierendes Zeichen dafür, dass Bundesregierungen unabhängig von ihren jeweiligen Farbenkombinationen in großen wie in kleinen Dingen zu oft keinen Plan haben. Oder zu oft den falschen. Die Farben erstrahlen lediglich im „Glanz“ üblicher Rhetorik.

Das 9-Euro-Ticket war gut gemeint. Ganz bestimmt. Aber es krepiert ähnlich wie die Steuersenkung für den Kraftstoff. Gedacht war es für die Entlastung der Pendlerinnen und Pendler. Dass es nun so viele Tages- und Wochenendtouristen und Anti-Sylt-Protestierende nutzen, ist deren gutes Recht. Effektiv oder sogar schön gestaltet sich auch dieser regierungsamtliche Plan nicht. Eine Werbung fürs Bahnfahren könnte das sein, aber wer wirbt ernsthaft für Verspätungen, Bahnsteig-Chaos, überfüllte Züge und schäbige Bahnhöfe?

Angesichts des Krieges in der Ukraine sind das marginale Themen. Okay. Aber auch sie werfen ein Licht auf die Infrastruktur eines Landes, die ohnehin schon geprägt ist vom hoffnungslosen Rückstand in der Digitalisierung (Corona hat es besonders eindrucksvoll aufgezeigt!), bei der Bundeswehr, in den Schulen, in der Verkehrspolitik…

Zum guten Schluss ein Tipp. Gestern Abend hatte das Open-Air-Musical  „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ Premiere. Es ist nach dem Roman von Thomas Brussig inszeniert worden. Das Aachener DAS DA Theater hat eine abwechslungsreiche, lebendige, erfrischende und dabei auch sensible Ost-West-Story auf die Bühne von Burg Wilhelmstein (Würselen-Bardenberg) gezaubert. Das Stück spielt in der DDR der 1970er Jahre. Unbedingt hingehen! Für die Vorstellungen bis zum 26. Juni gibt es noch Karten, da die Platzkapazität erhöht werden durfte. Infos unter www.dasda.de