Die Sitzung. Der Orden. Die Ritterin.
Nun war sie da. Und sie hatte die Zeit, die genau passte für ihren Auftritt. Ihre Rede. Ihren Sinn für Humor. Ihr Gespür für den Dialog. Ihre ernst gemeinte und deutlich zu spürende Empathie für diese und in dieser Zeit.
Die Ordensritterin Annalena Baerbock hat einen guten Eindruck gemacht, sie hat in einer schwierigen und von Wohlwollenden wie Gegnerinnen und Gegnern genau beobachteten Situation überzeugt, sie hat ohne folgenschweren Versprecher das sensible Gefühl für die richtigen Worte bewiesen und demonstriert, dass Überparteilichkeit in Deutschland manchmal funktioniert: im AKV-Käfig zum Beispiel. Die deutsche Außenministerin hat den karnevalistischen „Staatsakt“ Öcher Provenienz genutzt um zu zeigen, wie eng Humor, Ernst und Nachdenklichkeit miteinander verbunden sind. Und das gilt diesmal erst recht am Abend der ausgestrahlten Aufzeichnung nach den Sondersendungen über das schreckliche Erdbeben in der Türkei und in Syrien.
Und der Aachener Karnevalsverein, der seit Jahrzehnten durch die üblichen Höhen und Tiefen der zensierenden Medien und der zuschauenden Menschen mäandert, der seit Jahrzehnten mit Anspannung die TV-Quoten betrachtet und wahrscheinlich auch selbstkritisch die Qualität seiner Sitzungen evaluiert, hat – zumindest aus TV-Sicht – eine überzeugende Performance auf die Eurogress-Bühne gebracht. Das ist das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Das Team um den neuen und im Duo mit der souveränen Sandra Maischberger überzeugenden AKV-Präsidenten Wolfgang Hyrenbach darf das als gelungene Komposition politischen Karnevals oder karnevalesker Politik mit berechtigtem Selbstbewusstsein in seinem Protokoll verbuchen.
Dass der „Orden wider den tierischen Ernst“ keine närrische Sitzung ist, sie nicht sein kann und will, ist nie so deutlich geworden wie an diesem Abend im Februar 2023. Der Orden hat ein Alleinstellungsmerkmal, das sich durch die unterschiedlichen Auftritte mal mehr oder mal weniger talentierter Politprofis definiert. Das hat in der Fülle dieser Prominenz sonst niemand in unserem Land zu bieten. Ob man es nun mag oder nicht: Es ist ein Angebot. Und diesmal war es ein gutes. Subjektiv betrachtet natürlich.
2 Gedanken zu „Die Sitzung. Der Orden. Die Ritterin.“
„sie hat ohne folgenschweren Versprecher“, dass dies überhaupt erwähnt werden muss ist sehr traurig. Wir haben eine infantile Ministerin die mit ihren „Versprechern“ uns in einen Krieg stürzen könnte. Gleichzeitig wird diese personifizierung der Inkompetenz, das Mädchen von Schwab, als „Ritterin“ geehrt. Eine absolute schande für jeden klardenkenden Menschen.
Diese maskuline Arroganz eines alten grauen Mannes, was ich unterstelle, ist unerträglich!
Annalena Baerbock überzeugt nicht trotz sondern wegen ihres erfreulich jungen Alters in diesem schwierigen Amt, das sie in diesen schwierigsten Zeiten souverän ausübt!
Wenn Sie, Herr Klarmann, die häufigen Fehlformulierungen und missglückten Aussagen des erfahrenen Herrn Merz dagegenhalten würden, könnten sogar Sie einsehen, dass das Alter allein kein(!) Kriterium sein kann.