Dieses Buch ist nicht nur ein Kunstwerk, nicht nur ein historisches Dokument, es ist ein literarisches Kleinod, kurzum: Es ist etwas ganz Besonderes, etwas ganz besonders Schönes.

Die AKV Sammlung Crous hat bereits zahlreiche sehr bemerkenswerte Bände über Aachen und seine Stadtgeschichte herausgegeben, und jedes Mal gelingt es ihr vorzüglich, Aachener Ereignisse, Fakten und Geschichten in Bildern und Worten festzuhalten, die Lust aufs Lesen und aufs Anschauen machen.

Verantwortlich dafür sind Dr. Werner Pfeil von der AKV Sammlung Crous und David Lulley, der Vorsitzende des Fördervereins der AKV Sammlung Crous. Sie haben seit Jahren zahlreiche kompetente, engagierte und hoch motivierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter an ihrer Seite. Ohne diese gelungene Ansammlung von originellen Ideen, von ehrenamtlichem Engagement, von fundiertem Wissen und von effektivem Arbeiten wäre es kaum möglich, diesen Schatz immer wieder mit Leben zu erfüllen. Die Öcher haben großes Glück, dass es solche Menschen gibt!

Bei dem neuen Band über die Domwächter stehen Autorin Anne Stutenkemper und Kinderbuch-Illustrator Silvio Neuendorf im Mittelpunkt und setzen den Kindern und Jugendlichen, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs maßgeblich den Aachener Dom vor kompletter Zerstörung gerettet haben, ein literarisches Denkmal. Diese authentische Geschichte klingt abenteuerlich, und sie ist es wohl auch, aber vor allem ist sie wahr!

Werner Pfeil und David Lulley schreiben in ihrem Vorwort: „Hintergrund der Domwächter sind die historisch verbürgten Geschehnisse in Aachen am Ende des Zweiten Weltkrieges. Damals haben sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zur ,Feuerlöschgruppe Dom‘ zusammengeschlossen, um die unzähligen Brände im und um das Gotteshaus zu löschen. Der erste alliierte Großangriff aus der Luft fand im Juli 1941 statt. Damals gingen 75 Brandbomben im unmittelbaren Umfeld nieder. Angesichts der großen Anzahl gleichzeitiger Brände war die Feuerwehr überfordert.“

Anne Stutenkemper und Silvio Neuendorf erzählen eine der schönsten historischen Aachener Geschichten mit fiktiven Protagonisten. Der ehemalige Dombaumeister Helmut Maintz hat mit ihnen en détail den Dom besichtigt, und danach entstanden die Zeichnungen. „Die Jungen und Mädchen der Domwache“, so heißt es in der Inhaltsbeschreibung, „schaffen, was Erwachsene nicht für möglich halten. Mit Mut, Freundschaft und Opferbereitschaft löschen sie während der ständigen Angriffe auf die Stadt jahrelang jedes Feuer, das den Aachener Dom bedroht – und wachsen dabei in vielerlei Hinsicht über sich hinaus.“

Eine, wie gesagt, wunderbare wahre Geschichte, eine filmreife. Das Buch kann nur empfohlen werden – ein literarisches „Must-have“ für junge und auch schon etwas ältere Leserinnen und Leser.

Ein Wermutstropfen bleibt, ein kaum verständlicher: Leider sahen sich weder das Domkapitel mit Dompropst Rolf-Peter Cremer, noch die Europäische Stiftung Aachener Dom mit Jürgen Linden an der Spitze in der Lage, das Projekt zu fördern.

Das Buch kostet 19,95 Euro und ist im Buchhandel und beim Infobüro des aachen tourist service (Elisenbrunnen) erhältlich.