Es wäre so einfach…
Auch ein Wunsch für 2025: Schluss mit den Worthülsen, den leeren Versprechungen, den rhetorischen Tricks. Das richtet sich in diesem Fall besonders an die Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer. Ich weiß: ein naiver Wunsch, aber ein ernst gemeinter!
Aber auch: Schluss mit übertriebener Jammerei. Mit der „Pflege“ irgendwelcher Befindlichkeiten und Empfindlichkeiten.
Wie wollen wir in diesem Staat und in dieser Gesellschaft zusammen leben? Angesichts der kleinen und großen Krisen, des sich ausbreitenden allgemeinen Unwohlseins brauchen wir Neubesinnung und Neubestimmung. Wir benötigen einen Kompass. Eine Richtung. Anhaltspunkte. Aufbruch-Signale. Auf der Agenda müssen Diskussion und Ehrlichkeit, Vernunft und Transparenz stehen, keine Ideologie, keine Besserwisserei, kein gegenseitiges Beschimpfen und Verunglimpfen.
Viele Fragen sind seit Jahren unbeantwortet geblieben und nicht gelöst worden. Sie gehören zur Permanenz unserer Demokratie und ihrer Akzeptanz.
Wie gehen wir mit den großen Problemen von Migration und Integration angemessen und konstruktiv um? Welche Rolle spielt im vernünftigen Miteinander unserer Gesellschaft überhaupt noch der Dialog der Religionen?
Wie schaffen wir es, nach den viel zu langen Phasen des bloßen Bemühens endlich ein besseres Bildungssystem zu verwirklichen – von einer Ganztagsbetreuung, die den Namen verdient und finanziert ist, über das gründlich zu renovierende Schulsystem? Und wie steigern wir die Wertschätzung für die Lehrerinnen und Lehrer, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertagesstätten?
Wie ernsthaft gehen wir angesichts immer neuer Krisenherde mit dem Generalthema Klima um? Und – bei uns vor der Haustür – mit einer Mobilitäts- und Energiewende, die sachgerecht und ohne überhebliche Belehrung daherkommt?
Nötig ist endlich der Abbau überbordender Bürokratie, die vor allem kleinen Unternehmen zu viel Arbeitszeit raubt. Und der Verzicht auf soziale Ungerechtigkeit, die in der Polit-Rhetorik zu häufig stets nur die kleinen Leute zu den Verursachern unserer finanziellen Probleme macht, aber nicht die geschickt in großem Stil agierenden Steuerhinterzieher.
Und letztlich geht es doch darum, bei allen aktuellen Fragen Lobbyist unserer Kinder und Enkelkinder zu sein, denen wir Schulden in mehrfacher Hinsicht hinterlassen: mal zu berechnen in monetären Zahlen, mal zu spüren in unserem bescheuerten Umgang mit dem Lebensraum Erde, mal in unserer völlig mangelhaften Vorbereitung auf die seit so vielen Jahren in allen ihren fatalen Auswirkungen bekannte Demografie.
Bundestagswahl und Wahlkampf: Es wäre die hohe Zeit, über Lösungen zu reden, statt Probleme zu übertünchen, zu verdrängen, zu beschönigen. Demokratie lebt vom Vertrauen. Vertrauen basiert auf Glaubwürdigkeit. Es wäre so einfach. Eigentlich.
Ein gutes neues Jahr!
3 Gedanken zu „Es wäre so einfach…“
Es wäre wirklich so einfach, würden unsere Politiker(innen) – egal von welcher der „Altparteien“ – bevor sie vor den Wahlen wieder Versprechungen machen sich auch überlegen, ob sie diese Versprechen auch nach einer evtl. Wahlsieg einhalten können. Bisher ist das in den letzten Wahlen nicht geschehen, und dann wundern die sich, dass immer mehr Wähler(innen) zu AfD, BSW und LINKE wechseln! Erst überlegen, dann versprechen und vor allen dann auch einhalten!!
Sie haben so recht, warum sind Politiker nicht in der Lage, aus dem Positiven anderer zu lernen? Was uns tatsächlich fehlt ist eine „Leitkultur“, ein Vorbild. Kirchen und Politik sind dies längst nicht mehr. Für mich ist Norwegen, wo ich lebe ein Vorbild. Gegenseitiger Respekt, steuerfinanzierte (auf Zucker, Tabak und Alkohol) Sozialleistungen in einem christlich geprägten Sozialstaat lassen das Lebens lebenswert sein. In Mitteleuropa denkt jeder nur an sich. In Norwegen gibt es ein Beschneidungsverbot, das macht das Land für die in D auftrumpfenden Muslime unattraktiv!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrer Frau alles Gute für 2025.
Politiker wollen wieder gewählt werden, an der Macht bleiben. Wenn die Bevölkerung sagt, wasch mich aber mach mich nicht nass, dann traut sich eben kein Politiker die kleinste Feuchtigkeit anzudrohen.
Bürokratieabbau müsste zum Beispiel von den Angestellten und Beamten selbst initiiert werden. Wer ist schon motiviert sich selber abzuschaffen.
Und bezüglich Klimapolitik hat mich doch überrascht, dass der CEO von Lufthansa in einen TableToday Interview gesagt hat, die besten Kunden und die größten Zuwächse gibt es im Segment der 20 bis 30-jährigen.