Alemannia. Kaufhof. Und ein Plakat.
Spitze. Alemannia steigt in die 3. Liga auf und ist nach elf Jahren wieder zurück im Profi-Fußball. Da stört die 1:2-Niederlage gegen Bocholt überhaupt nicht! Man erinnere sich: Beim bereits feststehenden Aufstieg in die Bundesliga 2006 verlor man noch gegen Bochum. Damals wie heute hat das die schwarz-gelben Feierlichkeiten nicht gestört. Besonders schön sind die vielen Gratulationen aus ganz Deutschland. Was beweist: Alemannia ist bundesweit beliebt – nach wie vor – und nun herzlich willkommen in Liga 3.
Noch mal gutgegangen. Galeria Kaufhof bleibt in Aachen. Einen weiteren – und vor allem riesigen – Leerstand wird es zeitnah in der Adalbertstraße nicht geben. Nun können die Kaufhof-Leute wieder nach vorne schauen und über den Standort und seine Perspektiven nachdenken. Vielleicht schaffen sie es jetzt sogar, die Weihnachtsdekoration beim Übergang von Haus 1 in Haus 2 abzuhängen und mit sommerlichem Optimismus auch auf diese Weise Aufbruchstimmung zu verbreiten.
Nicht gutgegangen. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat die Pläne der Stadt Aachen für die Antoniusstraße – Bordell neben Wohnen – gekippt. Reaktionen? Gibt es natürlich: Man wartet die Urteilsbegründung ab und schaut dann weiter. Bis auf die FDP, die die Pläne seinerzeit ablehnte, sind alle enttäuscht, wo doch das Vorhaben so innovativ war und ist. Die Justiz habe zu konservativ geurteilt, heißt es da in einer Stellungnahme. Und auch Tröstliches kann man da hören; denn auf dem Büchel gehe es kräftig voran. Ja dann!
Plakativ. Als Friedenskanzler präsentiert sich Olaf Scholz auf einem SPD-Plakat für die Europawahl mit der SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley. „Frieden sichern. SPD wählen“, heißt der Slogan. Haben wir etwas verpasst? Etwa die entscheidende Initiative des deutschen Bundeskanzlers, die nun die wichtigsten Personen, die einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine aushandeln könnten, an einen Tisch bringt. Oder steckt der Mehr-Punkte-Plan für Friedensverhandlungen noch in der Aktentasche des Friedenskanzlers? Oder ist das Plakat angesichts aktueller Umfragewerte doch nur ein letzter Versuch, irgendwie noch ein paar Prozentchen zu gewinnen? Jetzt bin ich gespannt auf die Europa-Plakate der Grünen…
Gefährlich. Das wäre ein schönes Plakat: Olaf Scholz und Emmanuel Macron mit einer gemeinsamen Botschaft für Europa. Der französische Staatspräsident hat am Donnerstag erneut eine Grundsatzrede über Europa an der Pariser Sorbonne-Universität gehalten und die europäischen Länder zu einer gemeinsamen Verteidigung aufgerufen. Macron warnte eindringlich vor den Folgen einer möglichen Niederlage der Ukraine gegen Russland. „Unser Europa ist sterblich.“ Das deutsch-französische Plakat bleibt wohl ein Traum. Macron und Scholz kommen zurzeit irgendwie nicht wirklich zusammen. Schade – und gefährlich für die EU und ihre Position in der Welt der Krisen und Kriege.