Sahra und die drei Herren

Sahra und die drei Herren

Es handelt sich bei den Landtagswahlen im Osten Deutschlands nicht nur um eine nostalgische deutsch-deutsche Rückwärtsgewandtheit, sondern wir werden konfrontiert mit einem – allerdings schon lange vorhersehbaren – Bruch. Wir sehen in der Retrospektive durchaus historische Szenen: die Demos in den DDR-Städten, die Treffen in der Leipziger Nikolaikirche und anderswo, die Risiken der Menschen, die sich gegen das Regime stellten, Gorbatschow im Oktober 1989 vor der DDR-Volkskammer.

Und heute sehen wir die aufmarschierenden strammen (meist) Jung-Männer aus dem AfD-Umfeld, die schon optisch keinen Zweifel daran lassen, wo sie zuhause sind: ganz rechts, ganz extremistisch, ganz und gar intolerant. Und AfD wählend. Wie leider so viele junge Menschen – zuletzt auch in Österreich.

Die Union und die schwer angeschlagenen Parteien mit grüner, roter und gelber Farbe  sollten nun endlich, so mag man hoffen, ein ernsthaftes Bewusstsein dafür entwickeln, dass es so nicht weitergeht, dass die „Palliativpolitik“ des Immer-weiter-So nicht mehr fortsetzbar ist.

Eine schwarz auf weiß – nachzulesende – Reaktion von zwei ostdeutschen Ministerpräsidenten und einem Ministerpräsidenten-Kandidaten war vor einigen Tagen eine Erklärung in der FAZ mit einem Aufruf zu Friedensverhandlungen mit Putin – mit kleiner Hintertürchen-Rückversicherung (Hinweis auf UN-Charta, Verankerung in EU und NATO). Aber ansonsten fehlte der Erklärung doch nur eins: die Widmung für Sahra, der die drei Herren nun zu Füßen liegen nach dem Motto „Bitte, koaliere  mit uns!“ Das Bündnis Sahra Wagenknecht hat bereits reagiert. Die Erklärung sei „ein wichtiges Signal“. Und Sahra höchstpersönlich: „Ein Beitrag, der sich wohltuend abhebt“.

Nur einen gravierenden Haken hat die sich wohltuend abhebende Chose: Putin will gar nicht verhandeln und nicht mal mit unserem Kanzler telefonieren. Klare Sache: Der Mann im Kreml lehnt offensichtlich auch jede Koalition von SPD und/oder CDU mit dem BSW ab. Ob mit oder ohne Friedens-Präambel. Sonst würde er doch verhandeln, weil doch Sahra und die drei Herren das sich so sehr wünschen. Nun sollten alle ostdeutschen Koalitionsinteressierten einen gemeinsamen Aufruf veröffentlichen: an Putin.

Ein Gedanke zu „Sahra und die drei Herren

  1. Und der Frau Wagenknecht geht es doch nur um ihr EGO! Sie will den „Altparteien“ – die wirklich voll durchschlafen – mal zeigen, wie es geht, die Menschen für sich zu gewinnen! Außerdem will sie wahrscheinlich ihrem Mann, zeigen, dass sie das fertigbringt, was er versucht – aber nicht geschafft – hat. Aber so lange wir Wähler(innen) „diese Altparteien“ wieder wählen, ist denen auch egal, wie es weitergehen soll – Hauptsache, sie sind gewählt und haben haben ihren neuen sicheren Posten in der Politik. Die Wähler(innen) interessieren dann erst wieder bei der nächsten Wahl!

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