Aachen-ABC 2021
Aachen 2021. Kommt die Stadt endlich voran? Werden langjährige Hindernisse endlich weggeräumt? Ein stichwortartiger Blick ins neue Jahr. Buchstabe für Buchstabe. Das Aachen-ABC.
Alemannia. Sie sucht Zukunft. Die der besseren Zeiten. Ein neuer Präsident – und was noch? Ein neuer Trainer? Neue Spieler? Neue Zuversicht? Es wird wohl so bleiben: Regionalliga, die Tristesse des Mittelmaßes. Leider, leider.
Büchel. 25.000 Tonnen müssen bewegt werden. Im Frühjahr wird das Parkhaus abgerissen. Also: soll abgerissen werden. Man weiß ja nie.
CHIO. Das Reitturnier ist dagegen ein Präzisionswerk. Und wird es hoffentlich in diesem Sommer sein. Vorausgesetzt: Das Hindernis Corona ist bis dahin überwunden. Das digitale Turnier war in 2020 zwar nett anzusehen, aber kein Ersatz für Atmosphäre, Sport, Pferd und Mensch.
Digitalisierung. Das wäre statt des unschönen „Corona“ ein Wort des Jahres gewesen und kann es 2021 noch werden, wenn alle mitarbeiten. Know-how gibt es bei RWTH und FH. Einen richtig informativen, servicefreundlichen, einzigartigen digitalen Bürger-Dialog könnte die neue Oberbürgermeisterin zu ihrer schicken Visitenkarte machen.
Einzelhandel. Zu viele Leerstände. Zu viel Mobilitätstheorie. Praxis ist 2021 gefragt – über kleinflächige Reallabore hinaus. Zusammenhängende Lösungen sind nötig. Und ein attraktives Angebot für Park & Ride an den Parkhäusern Aachen-Arkaden und Tivoli. Da muss nichts abgerissen, nichts nach Öcher Art lange diskutiert werden. Also legt los!
Fehler. Es war ein Fehler, dass es 2020 im Stadtrat keine fest vereinbarte Koalition der gemeinsamen Perspektiven gab. Nur gemeinsam wird Aachen stärker und kann den Stillstand überwinden. Auch hier gilt: Es wird höchste Zeit für einen richtigen Gesamtplan!
Gelassenheit. Sie täte Aachen gut. Nehmen wir uns vor, 2021 nicht sofort jeden Vorschlag, jeden mal spontan ins Zukunftsblau entlassenen Satz in Bausch und Bogen zu verdammen oder ins Lächerliche zu ziehen.
Homeoffice. 2020 aus der Corona-Not geboren. Bis dahin ungeliebte Krücke moderner Arbeitsplatzgestaltung, jetzt Alternative zur Pandemie-Dominanz in Firmen. Aachen wird 2021 auch hier seinem Ruf als Stadt der Technologie und Innovation Ehre machen.
Innenstadt. 2021 könnte das Jahr der Veränderung werden: im emotions- und ideologiefreien Raum neuer Gesprächskultur. Wie bringen wir Einzelhandel, Kunden, Touristen, Auto- und Radfahrer, Fußgänger, Mieter, Vermieter, Erwachsene, Kinder zusammen? Wie machen wir aus vielen Einzelinteressen endlich eine Gesamtstrategie?
Ja-Sager. Sie sind unbeliebt. 2021 sollte dennoch ein Jahr der Ja-Sager werden: die sich konstruktiv einmischen, die Zuschauertribüne verlassen, Aachen zur eigenen Sache erklären und der Gleichgültigkeit die Rote Karte zeigen. JA zu Aachen!
Kurhaus. Sibylle Keupen hätte das Neue Kurhaus gerne verkauft und mit dem Geld andere für die Stadt relevante Immobilien erworben. Ob da 2021 noch was geht? Wie auch immer: Ein Plan muss her, kein Plänchen. Jemand muss sich den Hut fürs wirklich NEUE Kurhaus aufsetzen. Also bitte, Frau Oberbürgermeisterin!
Labor. 2020 ein Zauberwort. Die Theaterstraße hätte man damit zupflastern können. Doch mit ein paar Liegestühlchen ist es nicht getan. Reallabore müssen Spaß machen. Da ist 2021 Luft nach oben.
Missbrauchsstudie des Bistums. Ein Meilenstein der Aufklärung. Ihr Weg in die Öffentlichkeit war bei aller berechtigten Kritik etwas holprig. Den Umgang des jetzigen Bischofs mit dem vorherigen empfanden manche als zu forsch. Wird‘s 2021 besser mit dem Marketing des Bistums?
Nein-Sager. Auch die sind nötig. Öcher werden zu Nein-Sagern, wenn es um Verschwörungstheorien, Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Extremismus aller Art, Fake News oder die mutwillige Pflege von Bedenken geht. 2021 wird das Jahr des Aufbruchs! Jetzt sagen Sie bitte nicht nein.
Offene Türen. Sie haben in 2020 Enormes geleistet – auf so vielen Feldern der Kinder- und Jugendbetreuung, der Sozial- und Kulturarbeit, der Elternbetreuung, der Bildung, der Hilfe für Obdachlose. Die Liste ist lang, und sie wird 2021 nicht kürzer. Also: Bitte unterstützen!
Parken. Ein Reizwort. Parkplätze oder fußgängerfreundliche Innenstadt? Richtig: beides! Parkhäuser von Eurogress bis Aquis-Plaza, von Mostard- bis Wirichsbongardstraße, von Elisengalerie bis Seilgraben. Bekannt? Ja und nein. Aachens Parkhäuser brauchen eine bessere Lobby. Damit immer mehr kapieren: Wer in Aachen parken will, der kann es auch.
Quarantäne. Das war 2020 auch ein vermeintliches „Wort des Jahres“. Verdrängen wir es schnell und ersetzen es durch Qualität. Zum Beispiel die der…
RWTH. Sie drängt in die Stadt: mit Kompetenz und räumlich rund um das Kármán-Auditorium, vielleicht eines Tages am neuen Büchel. Die Oberbürgermeisterin hat in ihrem ersten Interview nach der Wahl – im Stadtmagazin BAD AACHEN – eine stärkere Rolle der Hochschule gewünscht. „Wissen schafft Stadt“ heißt das Motto des TH-Lehrstuhls Städtebau von Prof. Christa Reicher. Ein Slogan für 2021.
Sinfonieorchester. Zu wenig gespielt, aber keine Sympathie verspielt. 2021 freuen wir uns auf die Live-Konzerte und die KurparkClassix.
Theater. Ob Das-Da oder Theater 99, Grenzland oder Stadttheater. Die Kultur hatte es 2020 schwer. Erklären wir 2021 zum Öcher Kulturjahr. Hingehen – das reicht!
Umleitung. In Aachen häufig praktizierte zeitgleiche Mehrfachverärgerungsvariante zur Blutdruckerhöhung in Pkw-Innenräumen. Wird 2021 so bleiben.
Veranstaltungen. Geplant sind bereits viele. Leider immer noch und wahrscheinlich noch lange mit einem weiteren V-Wort: Voraussichtlich. Das wird zumindest das erste Halbjahr 2021 stark prägen. Bleiben Sie stark!
X-mal denkt man darüber nach, was man hinter den Buchstaben Y setzt. Sie auch?
Y ist der 25. Buchstabe des modernen lateinischen Alphabets und hat jede Rechtschreibreform überstanden, obwohl es kein einziges heimisches Wort gibt, das mit Y beginnt. Nur im Öcher Platt. Oder kennen Sie etwa dat Yvonne nicht?
Zoom. Das war 2020 ein beliebtes Kommunikationsersatzmittel. Es gab sogar Kochkurse und Weinproben per Zoom. Müssen wir 2021 nicht haben. Also: ein gutes, neues und hoffentlich auch frohes neues Jahr! Aber bitte live.
4 Gedanken zu „Aachen-ABC 2021“
Danke für dieses neue Oecher Alphabet:
Was für eine kreative Stadt könnte Aachen sein, wenn im kommenden Jahr schon einmal die erste Hälfte des Oecher- Mathieu-Alphabetes umgesetzt würde.
Loslegen ist das richtige Stichwort!!
Es sind mehrere starke Frauen im Dienst der Stadt, das weckt die Hoffnung auf Handeln
Hervorragend .Wichtigster Satz. Es wird Zeit für einen GESAMTPLAN .
Das ist eine sehr gute Darstellung aller Problemfelder; es wird der Politik auch nicht mehr Inspiration verleihen. Nur ein Beispiel: Büchel- gute ‚Anregung von H’R Sous: Markthalle usw., aber wer hört darauf?
Danke für Ihre Anregungen.